48 Stunden Fasten – was passiert im Körper?
Zwei Tage nicht essen – das klingt erst einmal unangenehm. Doch tatsächlich werden solche Fastenkuren über 48 Stunden immer beliebter.
Doch was passiert dabei im Körper und warum zahlen sie sich gesundheitlich aus? Wie integriere ich eine solche Fastenkur am besten in meinen Alltag? Diese und weitere Fragen klärt der folgende Blogartikel.
Was passiert in meinem Körper, wenn ich 48 Stunden faste?
Unser Körper ist ein faszinierendes Konstrukt und kann sich auf die unterschiedlichsten Situationen einstellen. Dazu gehören auch längere Perioden ohne feste Nahrung. 48 Stunden ohne Essen zu überstehen ist für unseren Körper also eigentlich ein Kinderspiel und von der Natur so vorgesehen – wenn es uns schwer fällt, liegt das meistens eher an unserer Psyche und unseren Gewohnheiten. Doch was genau passiert bei einer Fastenzeit von 48 Stunden eigentlich in unserem Körper?
Nach 12 Stunden:
Nach 12 Stunden merkst du eventuell einen leichten Hunger, wie du ihn morgens vor dem Frühstück oft spürst. Der Magen ist leer, deshalb fühlen wir uns nach dieser Zeit ohne Nahrung leicht. Außerdem ist die Verdauung beruhigt und der Blutzuckerspiegel gesunken.
Nach 12-24 Stunden:
Da du keine neue Nahrung zu dir nimmst, sinkt der Blutzuckerspiegel in dieser Zeit ab. Hungergefühle können die Folge sein, diese sind aber bereits nach wenigen Stunden in der Regel überstanden. Außerdem beginnt der Autophagieprozess im Körper. Hierbei handelt es sich um den körpereigenen Aufräumprozess, bei dem alte und schadhafte Zellbestandteile recycelt werden. Die kurzfristigen Energiespeicher in deinem Körper werden angezapft. Zudem setzt die Leber Glykogen frei und stabilisiert so den Blutzuckerspiegel.
Nach 24-48 Stunden:
An deinem zweiten Fastentag wird es interessant. Jetzt kommt nämlich die Lipolyse in Gang, das heißt, dein Körper beginnt, deine Fettreserven anzuzapfen und daraus Energie zu gewinnen. Fettsäuren werden in Keton umgewandelt, mithilfe dessen dein Körper mit Energie versorgt wird. Das kann sich unter Umständen in einem schlechten Geschmack oder Mundgeruch bemerkbar machen. Die Autophagieprozesse nehmen zu und deine Zellgeneration nimmt Fahrt auf. Außerdem beginnt der Körper auch Proteine aus den Muskeln abzubauen, um daraus Energie zu gewinnen. Zwar schont der Körper automatisch die Muskeln, trotzdem ist ein wenig Bewegung in dieser Phase sinnvoll, um dem Muskelabbau entgegenzuwirken.
Es ist möglich, dass es in dieser Phase zu einem leichten Anstieg von Stresshormonen kommt und du dich sehr aufmerksam fühlst. Die Verdauung verlangsamt sich und es werden weniger entzündungsfördernde Stoffe im Körper freigesetzt.
Wenn du weiter fasten würdest…
…würde der Autophagieprozess weiter anlaufen und nach ca. 72 Stunden seinen Höhepunkt erreichen. Doch keine Sorge – auch nach 48 Stunden kannst du schon mit gesundheitlichen Verbesserungen rechnen. Doch welche sind das?
Gesundheitliche Vorteile des 48-Stunden-Fastens
Mittlerweile gibt es zahlreiche Studien zu den Vorteilen des Fastens. Da beim 48-Stunden-Fasten der Autophagieprozess in Gang kommt, kannst du davon ausgehen, dass du auch deiner Gesundheit etwas Gutes tust. Folgende positive Veränderungen sind möglich, wobei der Effekt am größten ist, wenn du regelmäßig eine Fastenkur durchführst:
Deine Insulinresistenz kann sich verbessern, was Stoffwechselerkrankungen und Problemen mit dem Blutzuckerspiegel vorbeugt.
Entzündungsprozesse im Körper werden weniger.
Regelmäßiges Fasten kann bei der Gewichtsabnahme und -kontrolle helfen.
Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verringert sich.
Es gibt zahlreiche Hinweise darauf, dass Fasten den Alterungsprozess entschleunigen kann.
Die Schlafqualität kann sich verbessern.
Insgesamt fühlt man sich nach einer Fastenperiode oft besser und fitter. Auch die Laune kann sich bessern.
Was mache ich, wenn der Hunger kommt? Durchhaltetipps für deine Fasten-Experience
Auch wenn die gesundheitlichen Vorteile des Fastens verlockend klingen, ist das Durchhalten manchmal gar nicht so einfach. Die Fastic App kann dich zum Durchhalten motivieren und dir die Organisation deiner Fastenzeit vereinfachen. Wichtig ist auch, dass du in der Zeit gut auf dich achtest und deinen Körper nicht zu sehr belastest – vor allem, wenn Fasten neu für dich ist. Wenn du Hunger bekommst, kann es helfen, etwas Warmes zu trinken – z. B. einen Tee oder eine Gemüsebrühe. Auch Spaziergänge, Yoga oder gute Gespräche können dich ablenken. Meistens ist der Hunger am ersten Tag am stärksten – danach hast du das Schlimmste überstanden. Falls du doch in Versuchung gerätst, die Fastenzeit vorzeitig zu beenden, führe dir vor Augen, was dein Körper gerade Großartiges leistet. Möchtest du ihn wirklich dabei stören, Zellmüll zu entsorgen und deine Gesundheit zu verbessern?
Welche Alternativen gibt es zum 48-Stunden-Fasten?
Fasten liegt stark im Trend und es gibt zahlreiche Möglichkeiten, es in den Alltag zu integrieren. Deshalb gibt es auch zahlreiche Alternativen zum 48-Stunden-Fasten. Hierzu zählt zum Beispiel das Intervallfasten, das am häufigsten nach der 16:8-Methode durchgeführt wird. Hierbei darf 8 Stunden gegessen werden, anschließend wird für 16 Stunden (meistens über Nacht) gefastet. Der Vorteil an dieser Fastenmethode ist, dass sie sich optimal in das tägliche Leben einfügt und man alle Verabredungen in das 8-Stunden-Fenster legen kann. Hier ist also das Gefühl des Verzichts sehr gering ausgeprägt.
Außerdem gibt es auch noch das 24-Stunden-Fasten, das Alternate-Day-Fasten, bei dem jeden zweiten Tag gefastet wird, sowie lange Fastenkuren wie z. B. das Heil- oder Saftfasten. Alle Fastenoptionen bieten Vorteile, haben unter Umständen aber auch Nachteile bzw. sind für manche Menschen nicht ganz einfach durchzuhalten. Im Grunde genommen ist also für jeden eine passende Fastenkur dabei. Am besten probierst du einfach einmal aus, was zu dir passt. Die Fastic-App unterstützt dich auf deinem Weg!
Nehme ich ab, wenn ich 48 Stunden faste?
Ja, wahrscheinlich wirst du an Gewicht verlieren, wenn du 48 Stunden lang fastest. Allerdings gibt es eine schlechte Nachricht: Es kann zwar sein, dass du nach den zwei Tagen mehrere Kilos weniger auf die Waage bringst. Hierbei handelt es sich allerdings in der Regel um verlorenes Wasser. Es liegt in der Natur der Sache, dass du an zwei Tagen keine großen Mengen an Fett verlieren kannst – denn ein Kilogramm Fett besteht aus ca. 7000 Kalorien. So viel kannst du innerhalb von zwei Tagen gar nicht einsparen. Allerdings kann die Fastenkur ein hervorragender Start in eine gesündere Ernährungsweise sein und dir so langfristig beim Abnehmen helfen.
Haftungsausschluss: Wir empfehlen dir, mit einem Arzt zu sprechen, bevor Du mit intermittierendem Fasten oder einem Diätprogramm beginnst. Für Menschen mit bestimmten medizinischen Voraussetzungen kann es dabei Nebenwirkungen geben.